Klasse gesagt! am 10. Juni 2021

SENSIBILISIERUNG FÜR DISKRIMINIERUNGSKRITISCHE SPRACHE IN PROJEKTEN MIT KINDERN UND JUGENDLICHEN

EINE DIGITALE VERANSTALTUNG VON „ZUR BÜHNE“ UND „WEGE INS THEATER“ IM RAHMEN VON „KULTUR MACHT STARK. BÜNDNISSE FÜR BILDUNG“

Als Programmpartner*innen des Bundesprogramms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ haben die ASSITEJ und der Deutsche Bühnenverein im Januar zum digitalen Fachtag „Klasse gemacht!“ zum Thema Klassismus eingeladen und uns über zahlreiche Teilnehmer*innen, anregende Diskussionen und einen sehr konstruktiven und erkenntnisreichen Austausch gefreut.

Besonders der Aspekt der diskriminierungskritischen Sprache wurde in den Gruppendiskussionen vielfach thematisiert. „Kultur macht stark“ fördert Projekte mit Kindern und Jugendlichen, die von Klassismus betroffen sind. Diskriminierungskritische Sprache, sowohl im Zuge der Antragstellung als auch in der praktischen Arbeit mit den Teilnehmer*innen, schafft die Grundlage für ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander. In unserem zweiten Fachtag zum Thema Klassismus mit dem Titel „Klasse gesagt!“ möchten wir daher dieses Thema vertiefen und zum Austausch und zu praktischen Workshops einladen. Wir freuen uns über Ihre Anmeldung!

Aufgrund der andauernden Risikolage und daraus resultierender Planungsunsicherheit haben wir uns entschieden, auch unseren zweiten Fachtag digital anzubieten.
Er findet am Donnerstag, den 10.06.2021 auf der Plattform Zoom statt. Ihre Anmeldung ist unabhängig davon, ob Sie
bereits an unserem letzten Fachtag teilgenommen haben oder nicht.
Da die Anzahl der Teilnehmer*innen begrenzt ist, bitten wir um eine zeitnahe Anmeldung. Bitte melden Sie sich bis zum 6. Juni 2021 unter projekte@buehnenverein.de unter Nennung Ihres Wunsch-Workshops sowie einer Alternative an.

Programm

Beginn 10:00 Uhr

Dialogvortrag „Klassismus und Sprache“ von Francis Seeck und Daniela Dröscher mit anschließender Fragerunde

Teilnahme an einem praktischen Workshop zum Oberthema „Klassismus und Sprache“:
Vina Yun: Klassismus in den Medien
Nello Fragner: Wer ist hier benachteiligt? - Klassismuskritisch sprechen und Anträge stellen
Betina Aumair: Bildung und soziale Ungleichheit: Impulse für eine klassismuskritische Bildungs- und Kulturarbeit mit Jugendlichen

verschiedene vernetzende Angebote, u.a. Vorstellung von „Kultur macht stark“-Praxisbeispielen, Austausch und Beratung

Ende 15:30 Uhr

Zu den Workshops

Vina Yun: Klassismus in den Medien

Die Art und Weise, wie wir mit und über Menschen, die von Klassismus betroffen sind, sprechen und denken, ist stark durch alltägliche klassistische Diskriminierungen in den Medien geprägt. Was bedeutet „respektvolle“ Sprache in Bezug auf soziale/ ökonomische Benachteiligung – und wie könnte hier eine diskriminierungsarme Beschreibung aussehen? Wie lassen sich klassistische Diskriminierung und Sprache in Medien analysieren? Entlang von konkreten Beispielen, wie Armut bzw. Armutserfahrungen in Medien dargestellt werden, behandelt der Workshop unterschiedliche Herangehensweisen und alternative Perspektiven auf das Thema.

Nello Fragner: Wer ist hier benachteiligt? - Klassismuskritisch sprechen und Anträge stellen

Begriffe wie „sozial schwach“ oder „geringe Bildung“ sind oft Ausgangspunkte für Förderprogramme. Welche Bilder stecken eigentlich hinter diesen Worten und was, wenn wir stattdessen von Bildungsungerechtigkeit oder Ausschlüssen im Kulturbetrieb sprechen? In diesem Workshop werfen wir Schlaglichter auf Zusammenhänge zwischen Sprache und Klassismus, und besprechen, wie das eigene Sprechen und Schreiben klassismuskritisch(er) werden kann. Wir sehen uns Praxisbeispiele an und diskutieren Fragen der Teilnehmenden.

Betina Aumair: Bildung und soziale Ungleichheit: Impulse für eine klassismuskritische Bildungs- und Kulturarbeit mit Jugendlichen

Wer welche Bildung bekommt, ist gesellschaftlich vorgegeben. Jugendliche aus sozioökonomisch nicht-privilegierten Verhältnissen haben oft schon einen langen Weg des Scheiterns hinter sich, so dass neue Bildungsangebote mitunter nicht mehr angenommen werden – eine Situation, die für die Jugendlichen als auch Pädagog*innen herausfordernd ist. Für eine gelingende (kulturelle) Bildung gibt es generell kein Patentrezept, aber es gibt Strategien, die Gelingensmomente unterstützen. In diesem Workshop sehen wir uns an, welche Auswirkungen Klassismus auf nicht-privilegierte Jugendliche haben kann und entwickeln gemeinsam Impulse, Strategien und Ansätze für Gelingensmomente in der Bildungs- und Kulturarbeit.